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Regattaprogramm „Gotland Runt“

Auf 14 Inseln ist Stockholm erbaut, und die Gewässer zwischen ihnen sind extrem „busy“.
Das erfährt unsere Regattacrew für die diesjährige Gotland Runt, so die schwedische Schreibweise, schon auf den ersten Trainingsschlägen im Nahbereich des Race Village im Wasahamnen.
Schnellfähren, Großfähren, Ausflugsdampfer und hunderte von Motorbooten machen jeden Kreuzschlag zu einem Spießrutenlauf. Trotzdem trainieren wir in der zur Verfügung stehenden Zeit vor allem den Umgang mit unseren asymmetrischen Spinnakern, ein Bereich in denen den meisten bunt zusammengewürfelten Crews die Erfahrung fehlt.

„Downwind“ Leichtwind Start mitten in der Stockholmer Innenstadt.
14 Startgruppen, jede Menge Berufsschifffahrt – eine organisatorische Meisterleistung der Regattaleitung.
Ein ordentliches Tohuwabohu auf den ersten Meilen in den engen Schärenfahrwasser, Böen, Windlöcher und Dreher. Wir arbeiten mit Großsegel und A0, unserem rollbaren, asymetrischen Spinnaker.

Als wir den Schärengürtel bei Sandhamn langsam verlassen segeln wir bei leichtem Wind und Genua 2auf der Kreuz. Das wird sich bis zur Südspitze von Gotland nicht mehr ändern. Leichter bis mäßiger Süd, der dann an der Ostküste von Gotland immer schön mitdreht, immer von vorn. Dazu gesellt sich eine 1-1,5m Dünung von vorn, ideale Bedingungenen für ein bisschen Magengrummeln …
Aber die Sonne scheint auf der gesamten Strecke, die Nächte sind kurz, und als wir die Südhuk von Gotland gerundet haben, geht’s bei Traumbedingungen gen Norden. Eine zickige Bahnmarke unmittelbar vor Visby machts dem Feld nicht leicht, exakt vor dem Wind bei kräftiger Welle, Fähren und wenig Platz kommen einige Crews bei fast 6 Bft. ordentlich ins Schwitzen.
Den Kapeffekt an der steilen Küste darf man nicht unterschätzen!
Dann direkt zum Leuchtfeuer Almagrundet, das an Backbord liegenbleiben muss, der Wind dreht recht und wir wechseln von A0 auf die grosse Genua. Eine wilde Aufholjagd bis zum Ziel vor Sandhamn, wir können einigen Konkurrenten einige Meilen abnehmen.

Aber am Ende zählt der Spaß, wir machen abseits des Trubels in Sandhamn auf der kleinen, traumhaften Schäre „Telegraphenholmen“ fest. Mit eigener Sauna, Feuerholz hacken und privater Fährverbindung nach Sandhamn.
Natürlich schauen wir uns die Preisverleihung an bevor wir in einem kleinen Restaurant gemütlich zu Abend essen.

In den verbleibenden Tagen genießen wir nochmal in Ruhe das Segeln in den Stockholmer Schären. Wir übernachten im kleinen Ort Vaxholm, bevor unsere Reise zurück im „Wasahamnen“ direkt neben dem berühmten Wasamuseum zu Ende geht.