Olympiahafen von 1936, Kiel Düsternbrook.
Unser Ausgangspunkt für unsere diesjährige Sommerreise, die uns beinahe durch die gesamte Ostsee führen wird. Ein schöner Start bei sommerlichem Hochdruckwetter und einer leichten Brise aus NNW schickt uns gleich auf die Kreuz aus der Kieler Förde. Wir entscheiden uns für den Weg durch das Smalands Fahrwasser, in das wir am zweiten Tag vom einzigen Hafen an der Ostküste Langelands, Spodsbjerg, bei weiter ruhigem Wetter starten. Angenehmes Segeln abseits der Berufsschifffahrt, unter Brücken hindurch und an kleinen Inseln vorbei nach Stubbeköbing. Diese kleinen Inselhäfen sind vom Massentourismus weitgehend unbehelligt und die Uhren scheinen hier noch ein bisschen langsamer zu gehen.
Der erste lange Schlag steht an, wir nutzen das schöne Wetter und die gute Brise um Strecke zu machen. Die Ostküste Bornholms ist das Ziel. Auf dem Weg nördlich der Kadetrinne dann eine ungewöhnliche Begegnung: Warship Number 3 kreuzt mehrfach unseren Kurs, ein amerikanischer Flugzeugträger samt Geleit, U-Boot jagenden Hubschraubern und jede Menge Flugbetrieb verwirrt einige Yachtskipper, wie man am Funkbetrieb auf Kanal 16 mithören kann. Ich möchte mit dem Skipper des Trägers nicht tauschen, dies ist sicher kein ideales Revier für einen Flugzeugträger.
Bei der Annäherung an Bornholm schlägt Wetter um, ein Gewittertief zieht durch. Blitze zucken, Donner krachen, die alte Festung Hammerhus an der Nordhuk der Insel hätte im Mittelalter kaum bedrohlicher wirken können.
Der Schlag endet in Teijn, wo wir das beste aus dem einzigen Regentag der gesamten Reise machen.
Auf nach Schweden!
Durch den Kalmarsund gehts wieder bei bestem Wetter weiter nach Norden. Mittsommernacht in Kalmar! Wir sind fast verwundert, das wir einen guten Platz in der Marina finden und uns eine leckere Pizza in der Altstadt gönnen können.
Der Wind bleibt leicht von achtern auf unserem weiteren Weg nach Norden und am Mittsommerwochenende erreichen wir das Stockholmer Archipel bei karibischen Temperaturen.
Natürlich ist alles was schwimmt auf dem Wasser. Sicherlich das verkehrsreichste Wochenende hier in der Gegend. Gefühlte 100.000 freundliche Motorbootfahrer winken und natürlich winken wir freundlich zurück, auch wenn die andere Hand sich in der Tasche gelegentlich zur Faust ballt …
Wasahamnen, unser Zielhafen mitten in Stockholm bereitet sich schon auf die“Gotland Runt“ Regatta vor, wir gehörenja auch zum Teilnehmerfeld und bekommen daher problemlos einen Liegeplatz, obwohl der Hafen offiziell für die nächsten Tage gesperrt ist.
Der Hafenmeister kriegt ein Bier und wir für die nächsten Tage alles was wir brauchen.
So beschließt man einen echten Sommertörn! Es gibt zu dieser Jahreszeit kein schöneres Revier!